Freitag, 28. Februar 2014

Eddie the eagle


Die Welt ist so klein
Im letzten Jahr trafen wir diesen Mann ( betriebsinterne Bezeichnung Eddie the Eagle) in einer misslichen Lage, die uns jedoch viel über dieses Land erklärte. 


Eddie hatte gerade mit diesem Motorroller einen Unfall, als wir ihn auf dem Heimweg von der Klinik passierten. Er stand schwer blutend am Straßenrand. Einige Menschen umgaben ihn wild diskutierend und gestikulierend. Wir hielten gegen den Willen von unserem Fahrer an, um zu helfen. 
In Deutschland würde sich mit Sicherheit erst einmal um den Verwundeten gekümmert werden. Hier in Gambia steht die Schuldfrage im Vordergrund. 

Wir machten den Menschen klar, dass dieser Mann nun Hilfe benötigt und boten an ihn in eine Klinik zu fahren (ASB Klinik). Eddie übergab mir seine Rollerschlüssel und nahm in unserem Auto Platz. Neben ihn mussten wir dann noch einen Polizisten, und 2 angebliche Unfallopfer mitnehmen ( einer wurde spontan dazu, wahrscheinlich erwartete er eine Entschädigung ). Unser Fahrer ( seines Zeichens Krankenwagen-Fahrer ) fuhr vorweg und ich versuchte ihm mit dem verunfallten Roller zu folgen. Direkt zur ---- falsch nicht zu Klinik --- Polizeistation. Eddie musste den Roller als Pfand dort lassen, bevor er mit uns endlich in die ASB Klinik durfte. Seine Nasen und Jochbeinfraktur heilte schnell. Gestern trafen wir ihn nun zufällig vor dem Supermarkt, wo er sich gerade ein Eis gönnte. Es geht ihm gut und er genießt weiterhin seinen Ruhestand hier, anstatt im kalten England zu leben.   

Erlebnisse der ersten Woche in Gambia....

Kalt war es mit Sicherheit nicht. ;-).
Nach einem wie immer sehr herzlichen Empfang, wartete die Klinik in einem frischen Blau auf uns. Sehr hübsch. Es erinnert uns ein wenig an unser " mareZ - blau".

In der Klinik sind im Moment nicht so viele Patienten. Die wirtschaftliche Situation wird in Gambia immer schlechter. Viele Menschen leiden Hunger und haben schlichtweg kein Geld, um den Weg in die ASB Klinik zu finanzieren. 
Die Patientenzahlen in der Zahnstation sind stabil. Leider gehen jedoch die Patientenzahlen bei denen Füllungen gemacht werden können mehr und mehr zurück. Die Standardtherapie ist die Extraktion von Zähnen. 



Das im letzten Jahr von Rotary Buxtehude gestiftete 2 te Behandlungszimmer ist Gold wert. Wir können jetzt parallel zu Modou Ann dem oral health worker arbeiten, und ihn so besser unterstützen, ohne seine normale Arbeit zu stören. 


Viele Kinder gehen nicht zur Schule, sondern sind zur Mitarbeit gezwungen, wie dieses Mädchen, dass Kokosnuss verkauft. Die Bevölkerung wächst. Letztes Jahr gab es 1.6 Mio Einwohner, dieses Jahr sind es 1.8 Mio. Überall sind mehr Autos, es gibt auf dem Weg zur Arbeit wirklich Staus. 


Mich beeindruckt immer wieder, wie viele kleine Kinder alleine unterwegs sind. Man stelle sich vor einige 4 jährige gingen alleine durch die Lange Straße in Buxtehude. ;-). 
Morgen scheint cleaning Day zu sein - siehe Erklärung vom letzten Jahr ;-)

Wir freuen uns auf Woche 2. Unbedingt



Donnerstag, 27. Februar 2014

Craft Market



Craft markets sind typische afrikanische Märkte auf denen afrikanische Sachen angeboten werden.
Hier kann man zum Beispiel Batik Stoffe (Bilder und Kleidung), geflochtene Körbe, viele Holzfiguren und Masken aber auch afrikanischen Schmuck kaufen.



Die erste Devise auf solchen Märkten heisst HANDELN!
Handeln bis zum Umfallen.
Wir haben schnell seit unserem ersten Aufenthalt gelernt, dass die "genannten" Preise  IMMER 50-70% höher liegen. Tja Touristennepp.....

Am Anfang war es ungewohnt zu handeln, weil man es aus Deutschland nicht kennt, aber man gewöhnt sich schnell an die afrikanischen Sitten und ist beim Handeln ganz vorn mit dabei :-)


Nachschub wird gebracht für unseren Lieblingsmarkt. Aus diesem Markt stammen fast alle Krokodile, Armbänder,Schlüsselanhänger .... Die wir für das Gambia Projekt in der Praxis verkaufen. 

O

In der Batik Fabrik werden Stoffe bedruckt. In 3-4 Färbegängen entstehen gemäldeartige Stoffe mit leuchtenden Farben.  Auf diesem compound wird aber auch mit 3-4 Generationen gelebt. 


Leider kommen mittlerweile viel der angebotenen Artikel aus China. Die Globalisierung macht auch hier nicht halt

Dienstag, 25. Februar 2014

Hydrozephalus



Bei diesem Jungen kann das Wasser aus dem Gehirn nicht ablaufen, deswegen wächst der Kopf. Was nicht so lustig ist, ist, dass das Wasser auf die Nerven drückt und viele von ihnen blind werden, oder nicht laufen oder sprechen können. Man legt ihnen einen Schlauch vom Kopf in den Bauch, und dann geht es. In Deutschland wird dieser Eingriff sehr früh gemacht, daher können Kinder, die das haben ganz normal leben. Hier in Afrika kann man sich nicht drum kümmern, deswegen sehen sie dann so aus. Bei diesem kleinen Kerl wurde vor 2 Wochen der Schlauch gelegt. Jetzt wird es zwar nicht mehr besser, aber auch nicht mehr schlechter. Wir haben heute bei ihm die Nähte entfernt.

Wundversogung in Gambia

Vor 2 Wochen ging das Face Projekt zuende. Nachdem wir in den letzten 2 Jahren gemeinsam mit den Chirurgen aus Deutschland in Gambia waren, können wir uns in diesem Jahr an der Nachsorge beteiligen.

In diesem Jahr ganz oben auf der Liste Parotistumore. Dieser Krebs der Ohrspeicheldrüse nimmt auch in Deutschland immer mehr zu. 



In einer Woche kommt endlich heiß ersehnt das Ergebnis der histologischen Untersuchung aus Deutschland. Dann ist endlich Gewissheit darüber welcher der über 70 Operierten welche  Therapie im Anschluss erhält. 


Auch diese junge hübsche Patientin, der ein vermeintlich gutartiger Tumor des Oberkiefers entfernt wurde, mussten die Wunden versorgt werden. 


Das Entfernen von einfachen Klammern nach einem Knochrntumor gehört genauso zur Nachsorge


wie die manchmal schwierige Nachsorge bei Operationen bei Verbrennungsopfern, deren Gliedmaßen zusammengewachsen waren. Mal an den Fingern 


mal an den Zehen



Dieses Mädchen ist vielleicht 7 Jahre alt. 
Die ganz schlimmen Bilder, die wir heute wieder gesehen habe,  erspare ich uns allen lieber. 

Sonntag, 23. Februar 2014

Sonntag morgen lauf

Sonntags ist auch in Gambia die Klinik geschlossen. Nach den relativ turbulenten und anstrengenden vergangenen Wochen entspannt heute jeder von uns auf seine Art. Ich habe meine müden Knochen mal wieder in
meine Jogging-Schuhe gezwängt ( Frau Chales de Beaulieu macht das ja jeden Tag). 
Wenn man seine Schutzengel nicht über gebühr belasten möchte kann man in Gambia nur sehr früh und nur am Strand joggen. 

Auf der Strecke sind mir wie immer einige lustige Dinge widerfahren. 
Ein angespülter Fisch wird hier nicht von einigen Möven zerpflückt sondern riesige Geier kämpfen um ihre Beute. Die bumster , die sonst am Strand jeden Touristen anquatschen schlafen noch. Auf dem Weg zur Arbeit überholte mich ein Wachmann von einem Hotel mit seinem Fahrrad. Am Strand war er damit nicht so schnell. Im gepressten Sand dicht am Wasser ging es, aber als er auf meiner Höhe in den tieferen Sand musste , war er ganz schön am Kämpfen. An den Griffen seines Lenkers baumelten 2 kleine deutsche Flaggen. 


An dieser Strandbar komme ich nun schon einige Jahre vorbei. 
Sie entwickelt sich prächtig. Während die Konkurrenten drumherum weiter nur Sonnenschirme und Getränke anbieten ist hier im Lauf der Zeit ein kleines festes Gebäude entstanden. Sozusagen die Sansibar Gambias. 

Freitag, 21. Februar 2014

Ankunft in Banjul

Es war wieder ein langer Flug. Diesmal sind wir das erste Mal über Dakar geflogen. Mittlerweile wohnen dort über 5 Millionen Menschen. Aus der Luft sah es etwas zivilisierter und entwickelter aus, als Gambia. Senegal und Gambia sind ja Länder, die quasi den gleichen Ursprung haben ( siehe Blog aus dem letzten Jahr) 

Am Flughafen dann das übliche Gewusel.  Mit uns im Flugzeug ein gambianischer Musiker, der erst vom Bodenpersonal und dann vor dem Flughafen frenetisch begrüßt wurde. Unsere Begrüßung wär auch toll. Gudrun und Beatrices, die beiden Klinikleiterinnen standen mit Blaulicht und einem kühlen Bier bereit. Unser Gepäck passte genau in den Wagen. Gute Nacht für heute.  Morgen wartet Arbeit auf uns. 

Neue Farbe neues Glück

Im Laufe der Jahre hat sich die Farbe der Klinik , in der die Zahnstation untergebracht ist immer wieder geändert. Von rot über gelb nach blau. 
Nicht nur die Farbe veränderte sich. Angefangen 2002 als Verbandststation unterstützt vom ASB in Lüneburg, kam 2005 die Geburtenstation mit ca 130 Geburten pro Monat und schließlich die internistische Abteilung mit angeschlossener Apotheke hinzu. Die Ergänzung um die Zahnstation 2009 unter mithilfe durch die Famillie Köhler aus Berlin war sicher ein wichtiger Beitrag zur stärker werdenden wirtschaftlichen Unabhängigkeit von internationalen Hilfsorganisationen. 




Donnerstag, 20. Februar 2014

6.21 Flughafen Hamburg.

150 kg sind endlich eingecheckt. Davon sind mindestens 100 kg Pflaster, Medikamente ect. Die letzten 500 Ampullen Anästhetikum kamen gestern von Aerzte helfen aus Berlin.

Wir danken den Spendern vom Mariahilf Krankenhaus, Nordenta und dem Labor Vossen ( danke Klaus)


Voller Vorfreude besprechen wir was uns wohl außer der tropischen Wärme erwartet. 

Alasana unser Fahrer der vergangenen Jahre wird diesmal nicht am Flughafen sein. Wir melden uns aus Afrika. 



Mittwoch, 19. Februar 2014

Es ist soweit, die Klinik ruft....



Es ist soweit, die Klinik ruft und für uns heißt es am Freitag:

"Ihr Flug nach Gambia via Brüssel ist zum Einstieg bereit"


In 48Stunden landen wir in Gambia, die Taschen wieder voll mit Materialien und Spenden für die Klinik. 

Die Vorfreude ist groß! Hat sich was verändert, was erwartet uns in der Klinik, was werden wir zu tun haben und welche Herausforderungen warten auf uns.....

Wir werden während unseres Aufenthaltes regelmäßig unsere Erlebnisse schreiben und Ihnen so einen Einblick in unsere Arbeit geben.

Tschüss Martin Christiansen & Henrike Rolf & Nadine Chales de Beaulieu

Montag, 10. Februar 2014

Letzter Check....




In in knapp einer Woche geht es los.....

Wir fliegen vom 
21.2.-11.3. 
wieder in die Klinik nach Gambia. 
Die Vorfreude und Spannung wächst je näher der Tag kommt.......


Letzter Check bevor es los geht

Flüge gebucht? Check 👍
Impfungen vorhanden? Check 👍
Unterkunft gebucht? Check 👍
Gepäck ok? Check 👍



Formalitäten erledigt? Check 👍
Reisepass gültig? Check👍
Mitbringsel besorgt? Check 👍

ES KANN LOSGEHEN!!


GAMBIA WIR KOMMEN!!