Donnerstag, 31. Januar 2013
Ein Erlebnis - Fischmarkt von Bakau
Abends gegen 4-5 Uhr kommen die Fischer vom Meer zurück. In schmalen Booten meistens mit Außenbordern, vereinzelt auch mit Rudern sind sie den ganzen Tag auf dem Atlantik. Die schwierigen Passagen sind die ersten Meter der Brandungszone. Gefangen werden große Atlantikfische. Ladyfish ist am häufigsten. Einige unserer Seevetaler Patienten kennen diese Fischart von Angesicht zu Angesicht aus Zimmer 4 :-). Ein buntes Gewusel von Menschen entlädt die Boote, filiert die Fische verkauft sie weiter an Restaurants und Händler.
Vor Jahren hat die EU ein Hilfsprojekt für die Fischer initiiert.Um das Entladen der Boote zu vereinfachen wurde eine Pier aus Stahl und Holz in das Meer heraus gebaut. Am Ende der Pier sollten zwei Kräne das Anheben der Fischkisten ermöglichen. Kleines Problem an dieser Idee. Bis mit der neuen Methode zwei Fischkisten angehoben wurden, hatten die ins Wasser watenden Gambianer schon ein ganzes Boot mit 20 Kisten entladen.
Nach einer gewissen Schamfrist haben die Gambianer das Holz demontiert und zum Räuchern der Fische verwendet. Ein Stahlskelett, welches ins Meer ragt erinnert daran. Viele solcher nett gemeinter Versuche begegnen uns hier immer wieder.
Ansonsten ist dieser Fischmarkt sehr vital. Vom Balkon eines Restaurants oberhalb kann man das Treiben wunderbar beobachten.
Der Fischfang ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Gambias. Der Präsident hat allerdings die Fischfangrechte der nicht so küstennahen Gewässer an die Japaner verkauft. Nach sonnenuntergang sieht man die Positionslichter eines Trawlers mit langen Schleppnetzen die Küste auf und ab fahren. Die Fischer beklagen ständig geringer werdende Fänge.
Dienstag, 29. Januar 2013
Sex Tourismus
"Bumster" werden die muskelgestählten jungen Männer genannt. Sie tauchen überall dort auf, wo es Touristen gibt. Meist sind sie eine Plage, da sie sich ungefragt und mit großer Hartnäckigkeit als Reiseführer, Begleiter oder Unterhändler an Souvenirständen anbiedern, diese "nervende" Erfahrung haben auch wir in den letzten zwei Jahren machen dürfen- kein Abendspaziergang oder Restaurantbesuch ohne "Bumster Attacke".
In vielen Fällen sind ihre Dienste jedoch erwünscht und die Begegnung mit ihnen der einzige Zweck der Reise an die Küste Gambias.
Eigentlich Prostitution- jedoch fällt dieses Wort hier in Gambia nicht, da die Bumster keine direkte Bezahlung für den Sex erhalten. Die Frauen zahlen in der Regel das Hotel, das gemeinsame Essen, kaufen Kleidung oder andere Dinge. Sie finanzieren den Bumster ein Leben, welches für sie im normalen Leben unerreichbar wäre. Es gibt ein Restaurant in Touristenort Senegambia "Alibaba", wo man dieses "bunte" Treiben jeden Abend bis in die frühen Morgenstunden im Hinterhof beobachten kann.
Ein Flugticket nach Europa, dass ist das Ziel eines jeden Bumsters. Jedoch enden die meisten "Beziehungen" am Flughafen von Banjul- entweder für immer oder bis zum nächsten Urlaub, auch dieses konnten wir schon "beobachten" ......
In vielen Fällen sind ihre Dienste jedoch erwünscht und die Begegnung mit ihnen der einzige Zweck der Reise an die Küste Gambias.
Eigentlich Prostitution- jedoch fällt dieses Wort hier in Gambia nicht, da die Bumster keine direkte Bezahlung für den Sex erhalten. Die Frauen zahlen in der Regel das Hotel, das gemeinsame Essen, kaufen Kleidung oder andere Dinge. Sie finanzieren den Bumster ein Leben, welches für sie im normalen Leben unerreichbar wäre. Es gibt ein Restaurant in Touristenort Senegambia "Alibaba", wo man dieses "bunte" Treiben jeden Abend bis in die frühen Morgenstunden im Hinterhof beobachten kann.
Samstag, 26. Januar 2013
Cleaning Day - eine Innovation auch für uns??
Heute ist unser erster Tag in Afrika. Es ist ziemlich kalt (24 Grad) und trotzdem Trockenzeit ist sind wir nass geworden. Der Präsident hat unser Engagement etwas gebremst. Das Leben im Land steht. Denn gestern hat der Präsident mal wieder einen Cleaning Day ausgerufen. Es blieb uns nichts als unseren Einsatz etwas später zu beginnen.
Der "Cleaning day" ist für gewöhnlich der letzte Samstag eines jeden Monats.
An diesem Tag ist es privaten Autos, Taxen und Bussen in der Zeit von 9.00-13.00 verboten, auf den Straßen zu fahren. Auch sind Märkte und Geschäfte während dieser Zeit geschlossen.
Diplomatenfahrzeuge sowie Fahrzeuge der NGO oder der Regierung sind von dieser Regelung nicht betroffen.
In dieser Zeit sind die Einwohner Gambias angehalten, für Ordnung und Sauberkeit in ihren Häuser und außerhalb ihrer Hauses zu sorgen.
Der Cleaning Day wird erst am Tag zuvor angekündigt. Heute ist wieder so weit. In diesem Monat ist es schon der dritte Cleaning Day. Man stelle sich vor wir hätten so etwas in Deutschland. Das ganze Land steht und jeder macht vor seiner Haustür sauber.
Prinzipiell eine tolle Idee.
Das Bild ist ein Vorher/Nachher Bild ;-)
Donnerstag, 24. Januar 2013
Morgen geht es los....
Flugzeug des Präsidenten |
Morgen früh um 7.00Uhr geht es los.
Mit CONDOR von Hamburg via Frankfurt nach Banjul.
Um 22.00Uhr werden wir in Banjul/Gambia landen und freuen uns alle uns vertrauten Personen wieder zu sehen.
Letzter Check
alle Koffer sind gepackt
alle Materialien & Medikamente verstaut
Unterkunft gebucht
Reiseunterlagen und Pässe gültig
Unterlagen für Arbeitserlaubnis eingesteckt
Flüge eingecheckt
Jetzt heißt es:
Goodbye Deutschland and welcome to the gambia ;-)
Mittwoch, 23. Januar 2013
Die Klinik in Bildern
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Öffnungszeiten der Klinik |
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Die Klinikfahrer Alasana und Fax |
Daher heute Bilder und Impressionen von der Klinik und seinen Menschen
Viel Spass :-)

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Blick über die Klinikmauern hinweg.... |
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Über den Dächern der Klinik- kleines Häuschen mit schwarzer Tür ist das WC der Angestellten |
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Über den Dächern der Klinik- schwarze Tonne ist der Wasserspeicher der Klinik- dieser wird über nach gefüllt und steht für den nächsten Tag für die Klinik zur Verfügung |
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Über den Dächern der Klinik |
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Unser Fahrer Alasana |
Wartezimmer unter freiem Himmel |
Montag, 21. Januar 2013
Klima Gambia
An einem Tag wie heute freut man sich schon auf das Klima in Gambia. Das "Grau in Grau" der norddeutschen Tiefebene kann einen ja in den Wintermonaten zu schaffen machen. Als wir das erste mal nach Gambia geflogen sind, dachten wir: 40 Grad im Schatten- wie sollen wir das überleben? Gibt es in Afrika Air Condition oder Ventilatoren?
Fazit- wir wurden eines Besseren belehrt!
Gambia hat ein tropisch- wechselfeuchtes Klima. An der Küste ist es daher auch in der Hochsaison für Touristen erträglich. Es weht stets ein leichter Wind, welcher für Abkühlung sorgt. Im Landesinneren sieht es jedoch anders aus, hier kann es in der Zeit von März bis Juni extrem heiß werden. Die optimale Reisezeit nach Gambia ist zwischen November und Februar/März. In dieser Zeit findet auch der Transfer der deutschen Kollegen statt. Außerhalb dieser Zeit ist die Malariagefahr zu groß und auch die Hitze unerträglich. Einige Europäer berichten, dass sie in der Regenzeit nur leicht bekleidet, direkt unter einem Ventilator sitzen. Auch die Nacht bringt kaum Abkühlung.
Im Behandlungsraum der Klinik gibt es, zu unserer großen Freude, einen Ventilator (bei funktionierender Stromversorgung ;-) ), auch wenn dieser nur für minimale Kühlung sorgt.
Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass nicht die Hitze "das Problem" ist, sondern die starken Körpergerüche der Patienten und dagegen hilft leider auch keine Air Condition..... ;-)
Der Wechsel von Trocken- und Regenzeit hat auch noch Nebeneffekte, über die wir uns vorher noch nie so richtig Gedanken gemacht haben. In der Trockenzeit durchdringt der Staub und Sand alle Ritzen. In der Regenzeit wird dieser Staub dann feucht und verklebt zu einem braunen Schlamm. Dies ist vor allem für alle Elektronischen Bauteile ( Platinen usw) extrem schädlich. Häufig halten daher Geräte, Autos..... nur 2-3 Zyklen. Die Reparatur ist häufig nicht möglich und/oder sehr teuer. Es führt dazu, dass die tropischen afrikanischen Landstriche vom Fortschritt ein wenig stärker abgekoppelt sind, als sie es aufgrung ihrer finanziellen Lage ohnehin schon sind.
(MC)
Der Wechsel von Trocken- und Regenzeit hat auch noch Nebeneffekte, über die wir uns vorher noch nie so richtig Gedanken gemacht haben. In der Trockenzeit durchdringt der Staub und Sand alle Ritzen. In der Regenzeit wird dieser Staub dann feucht und verklebt zu einem braunen Schlamm. Dies ist vor allem für alle Elektronischen Bauteile ( Platinen usw) extrem schädlich. Häufig halten daher Geräte, Autos..... nur 2-3 Zyklen. Die Reparatur ist häufig nicht möglich und/oder sehr teuer. Es führt dazu, dass die tropischen afrikanischen Landstriche vom Fortschritt ein wenig stärker abgekoppelt sind, als sie es aufgrung ihrer finanziellen Lage ohnehin schon sind.
(MC)
Dienstag, 15. Januar 2013
Noch 10 Tage
Unser Reisegepäck |
Jetzt sind es nur noch 10 Tage und dann geht es mit
CONDOR von Hamburg via Frankfurt nach Banjul.
In dieser Phase ist logistisches Denken gefragt....
Genauso wie in den vergangenen Jahren, gab es wieder eine Menge Firmen, die uns mit Materialien und Medikamenten unterstützen und alles will gut verstaut werden.
Aber auch kleine Geschenke an die deutsche Klinik Leitung Beatrice Weigelt & Gudrun Lehmbeck dürfen nicht fehlen- sehr beliebt sind Schokolade, Zeitschriften und deutsches Brot.
Jeder Platz wird ausgenutzt, die Taschen bis zum Platzen vollgestopft und dann heißt es HOFFEN.
Hoffen, dass die Henkel nicht reißen, die Taschen nicht platzen, die Fluggesellschaft die Kilos ohne Mehrkosten abnimmt, das Gepäck komplett in Banjul ankommt und der gambianische Zoll alle Dinge ohne "Bestechung" später freigibt ;-)
wir werden berichten.....
Montag, 14. Januar 2013
Wie sind wir zu dem Projekt gekommen?
Von unserem Freund Christoph Köhler vom Nexillis Verlag wurden wir angesprochen, ob wir ihn bei einer Ralley unterstützen wollen. Dies war 2008. Er würde mit einem alten Saab von Dresden nach Banjul der Hauptstadt Gambia s fahren wollen. In Anlehnung an den Ralley Klassiker Paris-Dakar würde man halt einfach jeweils ein Land weiter fahren. Wir halfen ihm damals mit einigen Benzingutscheinen. Als er zurück war bedankte er sich mit einem kleinen schönen Bildband " Blickwinkel Afrika". Wir erfuhren dann, dass der Sinn dieser Reise nur zu einem Teil der Spaß an der Ralley ist. Die Fahrzeuge, mit denen man dort herunterfährt werden am Ende in Gambia verkauft. Mit dem Erlös des Verkaufs werden vor Ort soziale Projekte unterstützt. Christoph s Vater der Berliner Kieferchirurg Steffen Köhler ist bei der gleichen Ralley auch mit nach Banjul gefahren. Sicherlich ist es auch seinem Sachverstand zu verdanken, dass der Erlös der beiden Köhler Fahrzeuge der finanzielle Grundstock für die Zahnstation in der ASB Klinik in Gambia wurden. Ein Jahr später traf ich die Köhlers wieder einmal. Diesmal war Steffen Köhler ebenso wie wir für eine zahnmedizinsche Fortbildungsveranstaltung in Potsdam gebucht. Beim gemeinsamen Referentenessen berichtet er von dem Fortgang des Projektes und fragte uns, ob wir nicht auch einmal in dieser Zahnstation arbeiten wollten. Spontan sagten wir zu. Als ich Nadine Chales des Beaulieu davon berichtete eröffnete sie mir, dass sie sich schon vor längerer Zeit bei Ärzte ohne Grenzen beworben hätte. Für Zahnmediziner gibt es dort jedoch keine Verwendung.
Dies war der Beginn unseres Afrika Engagements.
Wie man auf diesem Bild sieht ist der Bedarf enorm.
Mittwoch, 9. Januar 2013
Einreise- Visa und andere Probleme
Sonntag, 6. Januar 2013
Ärzte helfen e.V.
Seit 2010 unterstützt der Verein Aerzte helfen e.V. die Klinik inGambia.
Im März 2010 wurde eine Zahnbehandlungeinheit zusammen mit einem mobilen Röntgengerät, sowie den grundlegendsten Behandlungswerkzeugen, Medikamenten und Materialien in die Klinik eingebracht.
Seit diesem Zeitpunkt unterstützen deutsche Kollegen das Projekt durch ihre unentgeltliche Arbeit während der Trockenzeit Vorort. In dieser Zeit wird das medizinische Personal (oral Health worker) geschult, um eine gute Versorgung auch während der Regenzeit gewähren zu können.
Der Verein ist auf weitere Unterstützung angewiesen, geplant sind eine zweite zahnmedizinische Behandlungseinheit 2013.
Weitere Informationen unter
www.aerztehelfen.net
Im März 2010 wurde eine Zahnbehandlungeinheit zusammen mit einem mobilen Röntgengerät, sowie den grundlegendsten Behandlungswerkzeugen, Medikamenten und Materialien in die Klinik eingebracht.
Seit diesem Zeitpunkt unterstützen deutsche Kollegen das Projekt durch ihre unentgeltliche Arbeit während der Trockenzeit Vorort. In dieser Zeit wird das medizinische Personal (oral Health worker) geschult, um eine gute Versorgung auch während der Regenzeit gewähren zu können.
Der Verein ist auf weitere Unterstützung angewiesen, geplant sind eine zweite zahnmedizinische Behandlungseinheit 2013.
Aerzte helfen e.V.
Konto 7815700
BLZ 300 606 01
apobank (Deutsche Ärzte- und Apothekerbank)
Weitere Informationen unter
www.aerztehelfen.net
Samstag, 5. Januar 2013
german clinic
Freitag, 4. Januar 2013
Krankheiten und Infektionen
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Werbung afrikanischer Hausarzt (Heiler) |
Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Eine der Fragen, die wir immer wieder gestellt bekommen, ist :" Wie schützt Ihr Euch vor Infektionen und Erkrankungen?"
Bevor wir 2010 zum ersten Mal nach Gambia gefahren sind haben wir unsere angestaubten Impfausweise gesucht und etwas ratlos aus der Wäsche geschaut. Dr. Graefe vom Impfcentrum in St Pauli hat uns dann sehr kompetent geholfen und mit nur wenigen Nadelstichen unser Immunsystem afrikatauglich gemacht.
Am Rand der Sahelzone ist es in der Trockenzeit wichtig auf Gelbfieber, Menigokokken und noch einige andere Dinge zu achten. Hepatitis Titer werden bei Angehörigen von Heilberufen ohnehin regelmässig kontrolliert.
Über die Frage der Malariaprophylaxe haben wir uns ausgiebig mit verschiedenen Ratgebern unterhalten. Bisher haben wir Glück gehabt und uns trotz fehlender Malariaprophylaxe keine Erkrankung zugezogen.
Am Anfang waren wir auch bei der Ernährung sehr vorsichtig. Doch mit jeder Grenzerfahrung , die keine starken Folgen hat, verschiebt sich die Grenze. So haben wir in den vergangenen Jahren viele Fische in exotischen Zubereitungsvariationen kennengelernt, die in ziemlich abenteuerlich anmutenden Imbissen, oder direkt auf dem Fischmarkt zubereitet wurden. Ein leichter Durchfall ist für den norddeutschen Verdauungstrakt in Afrika ohnehin normal ;-)
Immer wieder stellt sich die Frage, wie man mit der HIV Problematik in Afrika umgehen soll. Wir denken, der Schutz muß in Afrika genauso erfolgen wie hier. So verhalten wir uns auch.
Nach Aussage des Präsidenten von Gambia, der selber ein Heiler ist, lässt sich Aids mit der Gabe traditioneller Kräuter heilen. Die Heiler sind in den Stämmen der Westafrikaner tief verwurzelt. Bei vielen Erkrankungen wird zB ein Sud aus der Rinde des Affenbrotbaumes gekocht. In der Rinde befindet sich Acetylsalicylsäure (Aspirin).
Der Text auf dem Fahrzeug oben zeigt welche ärztlichen Dienstleistungen angeboten werden. Wir haben nicht viel Kontakt zu Heilern. Auch nicht in der Klinik. Insofern ist ein Urteil schwierig, ob die Behandlungen zum Erfolg führen. Wie auch in Deutschland gilt bestimmt : " Wer heilt hat recht "
Bei den zahnmedizinischen Problemen sind die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung ja meist einfacher. Aber darüber in einem späteren Blog mehr (mc)
Donnerstag, 3. Januar 2013
Informationen zu Gambia
Geografie
Gambia liegt an der Westküste des
afrikanischen Kontinents und ist mit 11.295 km² dessen kleinster Flächenstaat. Die ungefähr 740 Kilometer lange Grenze folgt auf einer Länge von etwa 480 km sowie einer Breite von 10 bis 50 km dem Verlauf des Gambia-Flusses. Abgesehen vom Küstenabschnitt ist Gambia vom zwanzigmal größeren Senegal umschlossen. Häufig wird das Land als eine Enklave bezeichnet, was aber nach der Definition inkorrekt ist. Der ungewöhnliche Grenzverlauf Gambias ergibt sich aus der Tatsache, dass dies die Reichweite der Kanonen der britischen Schiffe auf dem schiffbaren Teil des Flusses war.
Serrekunda ist eine dicht besiedelte Stadt im westlichen Teil von Gambia. Die Hauptstadt Banjul ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ca. 20 Minuten zu erreichen.
Politische Lage
Nach dem 2. Weltkrieg begann Großbritannien mit der verspäteten Förderung der Entwicklung Gambias und bildete einige Einheimische für Verwaltungsaufgaben aus. In den fünfziger Jahren entstanden politische Parteien und 1960 fanden landesweite Wahlen statt.
Am 18. Februar 1965 wurde Gambia unabhängig. Premierminister wurde Sir Dawda K. Jawara. In einer 1970 abgehaltenen nationalen Volksabstimmung stimmten die Einwoh- ner Gambias für den Aufbau einer Republik, deren Präsident Jawara wurde. Er und seine People’s Progressive Party gewannen auch alle folgenden Wahlen und blieben bis zum Juli 1994 im Amt.
Während eines von Libyen unterstützten Putschversuchs 1981 wurden etwa 500 Menschen getötet. Der Grund für das Misslingen des Putsches war die Intervention Senegals, die zur Gründung der Konföderation Senegambia führte; der Präsident der Konföderation wurde Abdou Diouf, Senegals Präsident, sein Stellvertreter wurde Jawara. Das Ergebnis der Konföderation war eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Konföderation mit Senegal brach 1989 zusammen, 1991 wurde jedoch ein neuer Freundschaftsvertrag unterzeichnet. In einem unblutig verlaufenen Staatsstreich wurde der Präsident am 22. Juli 1994 von einer Gruppe junger Armeeoffiziere unter der Führung von Leutnant Jajah Jammeh gestürzt, der sich am 26. Juli selbst zum Staatschef ernannte. Unter seiner Führung bildete sich ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Provisional Ruling Military Council of Patriotic Forces und die Verfassung wurde außer Kraft gesetzt. Im Oktober 1994 verkündete Jammeh als Antwort
auf einen Beschluss Großbritanniens und der Europäischen Union, die wirtschaftliche und militärische Hilfe für Gambia zu kürzen, das Land würde nach einer vierjährigen Übergangs- zeit wieder zur Demokratie zurückkehren. Im August 1996 wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Die Judikative besteht aus einem Obersten Gerichtshof, einem Appellationsgerichtshof und untergeordneten Magistratsgerichten.
1994 wurde auch die Verfassung von 1970 außer Kraft gesetzt, nach der Gambia eine präsidiale Republik ist. Das Staats- und Regierungsoberhaupt war der Präsident, der für eine Regierungszeit von fünf Jahren vom Volk gewählt wurde. Er ernannte den Vizepräsidenten, welcher dem Parlament vorstand. Die Exekutive lag gemeinsam beim Präsidenten, Vizepräsidenten und den Ressortministern, während Parlament und Repräsentantenhaus die Legislative bildeten. Das Repräsentantenhaus setzte sich aus 34 vom Volk für vier Jahre gewählten Mitgliedern sowie aus fünf Stammeshäuptlingen, die von den Führern der ethnischen Gruppen des Landes gewählt wurden, acht Mitgliedern ohne Abstimmungsgewalt, die der Präsident ernannte, und dem Generalstaatsanwalt zusammen.
Die PRCPF wurde auch von inneren Konflikten gespalten; so gab es Berichte über einen Putschversuch von zwei führenden Mitgliedern im Januar 1995. Im August 1995 führte Gambia die 1993 abgeschaffte Todesstrafe wieder ein. Am 8. August 1996 fand die Abstimmung über eine neue Verfassung statt. Die neue Verfassung soll die Voraussetzung für die Rückkehr des Landes zu einer demokratischen Regierungsform bilden. Nach offiziellen Zahlen stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 80 Prozent mehr als 70 Prozent der Wähler für die neue Verfassung.
Trotz dieser breiten Zustimmung stößt die Verfassung bei verschiedenen Menschenrechts- gruppen auf scharfe Kritik. Größte Empörung rief eine Verfassungsklausel hervor, nach der die Mitglieder der Militärjunta und ihre Beamten Immunität genießen, was ihre Vergehen gegen die Menschenrechte anbelangt. Eine andere Klausel sieht die Suspendierung vieler durch die Verfassung garantierter Rechte im Falle des „Staatsnotstandes" vor. Ein Missbrauch dieser Klausel wird befürchtet, da der Begriff „Staatsnotstand" nirgendwo eindeutig definiert wird.
Dienstag, 1. Januar 2013
Der Countdown läuft
Es sind noch 24 Tage dann heißt es: Afrika 2013, ein neues Kapitel
In diesem Blog möchten wir Ihnen von unserer Arbeit, unseren Erlebnissen während unseres Aufenthaltes berichten
In diesem Blog möchten wir Ihnen von unserer Arbeit, unseren Erlebnissen während unseres Aufenthaltes berichten
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